Globales WAN
Letzten Monat haben wir unseren dritten jährlichen State of the WAN-Bericht veröffentlicht, in dem wir die wichtigsten Trends beim Wachstum des WAN-Verkehrs und bei den Antwortzeiten von Anwendungen über das öffentliche Internet im letzten Jahr aufzeigen. Der Bericht enthält mehrere wichtige Ergebnisse – einige davon sind überraschend, andere bestätigen Trends, die sich schon seit langem abzeichnen.

Durch die Aggregation, Anonymisierung und Analyse von Daten von über 5000 Standorten in 63 Ländern und aus einer Vielzahl von Branchen konnten wir ein umfassendes Bild des Wachstums und der Muster des Datenverkehrs im Unternehmens-WAN erstellen.

Zusammen mit Scott Raynovich, Principal Analyst bei Futuriom Research, habe ich unsere wichtigsten Erkenntnisse aus dem Bericht in einem kürzlichen Webinar vorgestellt. Sie können das vollständige Video hier auf Abruf ansehen und finden die fünf wichtigsten Erkenntnisse unten.

1. Der WAN-Verkehr nimmt zu – und zwar in allen Regionen und Branchen.

Verkehrswachstum im gesamten Unternehmens-WAN
In diesem Jahr ist das Verkehrsaufkommen im Unternehmens-WAN um 200% gestiegen. Dieses Wachstum scheint sich in absehbarer Zeit nicht zu verlangsamen, insbesondere in der Region Asien-Pazifik (APAC). Zwar hat sich das Wachstum in den westlichen Industrieländern leicht verlangsamt, aber das ist zu erwarten: Diese Länder haben zuerst innoviert und müssen nicht mehr so schnell wachsen wie in der Innovationsphase. APAC holt jetzt auf, weshalb sich das Wachstum in dieser Region beschleunigt.

Die interessantesten Daten kommen aus der Fertigungsindustrie, die im letzten Jahr um 440% gewachsen ist. Die Fertigungsindustrie erlebt derzeit einen Wandel hin zu einer Konvergenz von Betriebs- und Informationstechnologie. Es wird interessant sein, diese Branche im Auge zu behalten, wenn in den kommenden Jahren immer mehr ihrer Abläufe „online“ gehen.

2. Es gibt keine „Verschiebung“ in die Cloud mehr: Die Cloud ist da.

Cloud-Anwendungen 2016 vs. 2015
Fünfzig Prozent der Daten, die das Unternehmens-WAN durchqueren, waren entweder HTTP oder HTTPS – was bedeutet, dass die Hälfte der Unternehmensdaten jetzt in die und aus der Cloud geht.

Seit Jahren prognostizieren Branchenexperten eine „Verlagerung“ in die Cloud – und es scheint, dass diese Vorhersagen mehr als wahr geworden sind. Webbasierte Konsum- und Bereitstellungsmodelle – „as-a-service“ – sind jetzt eindeutig ein Standard.

Die Daten zeigen auch einen Rückgang des „On-Premises“-Verkehrs, was den Trend zur Cloud weiter befeuert. Wie erwartet, ist der Wechsel in die Cloud nicht mehr verhandelbar.

3. Die Nachfrage nach größeren Verbindungen wächst.

Mindestens 25 % der Kunden von Aryaka haben eine oder mehrere Verbindungen mit 100 Mbit/s, und wir haben einen Rückgang der Verbindungen mit einer Bandbreite von weniger als 10 Mbit/s um 50 % festgestellt. Selbst in Entwicklungsländern gibt es Verbindungen mit mehr als 2 Mbps.

Warum die erhöhte Nachfrage nach größeren Links? Angesichts des zunehmenden WAN-Verkehrs versuchen Unternehmen, die Überlastung der mittleren Meile durch größere Verbindungen am Rande des Netzes zu vermeiden.

Ist dies eine Lösung für überlastungsbedingte Paketverluste? In dem vollständigen Bericht gehen wir näher darauf ein.

4. Der Verkehr über das öffentliche Internet ist unzuverlässig und unvorhersehbar.

Dies ist zwar keine Überraschung, aber der State of the WAN-Bericht gräbt tief in den Daten, um genau zu verstehen, wie unzuverlässig das öffentliche Internet wirklich ist.

Selbst über kurze Entfernungen können die Antwortzeiten von Anwendungen variieren, obwohl in Regionen mit besserer Infrastruktur, wie z.B. in den USA, die regionale Datenübertragung weniger anfällig für Latenzzeiten sein kann.
TCP-Anwendung Antwortzeit-Statistik
Der Bericht zeigt, dass die Antwortzeiten von TCP-Anwendungen bis zu 40 Sekunden betragen können und je nach Entfernung zwischen den Standorten um fast 200 % variieren. Je größer die Entfernung, desto schlimmer das Problem. Die Verbindung mit der höchsten Variabilität in der Reaktionszeit war zum Beispiel die Verbindung zwischen Singapur und Dubai.

5. Die Entfernung ist nicht der einzige Grund für schlechte Antwortzeiten von Anwendungen.

Wie bereits erwähnt, haben die Antwortzeiten von Anwendungen in Gebieten mit guter Infrastruktur über kurze Entfernungen im öffentlichen Internet nicht sonderlich gelitten (obwohl es noch Raum für Verbesserungen gab).

In einigen Regionen, wie z.B. im Nahen Osten und in Teilen Asiens, war der regionale Datentransfer jedoch immer noch unberechenbar.

In einigen Fällen kann die Abweichung bei der Reaktionszeit bis zu 153% betragen, wobei die durchschnittliche Reaktionszeit einer Anwendung bei etwa einer Sekunde liegt.

Möchten Sie mehr erfahren? Lesen Sie den gesamten Bericht hier und sehen Sie sich das Webinar auf Abruf an.